Die Schifffahrt ist die älteste Form des Massenguttransports der Welt. Die Elbe stellt historisch gesehen ein bedeutendes Potenzial für die Verkehrsanbindung des Territoriums der Tschechischen Republik, insbesondere an die Seewasserstraßen und deren Häfen, dar. Die Wasserstraße Elbe ist Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes TEN-T. Laut UN- und EU-Dokumenten gilt die Elbe im Abschnitt von der Staatsgrenze zur Bundesrepublik Deutschland bis Ústí nad Labem als kommerziell nicht befahrbares Engpassgebiet. Grund hierfür ist der 40 km lange Flussabschnitt ab der Landesgrenze zu Deutschland, der aufgrund erheblicher Abflussschwankungen aus Sicht von nur begrenzter Bedeutung für die Schiffbarkeit und damit die effektive Nutzung der gesamten Wasserstraße Elbe ist unser Land. Jedes Jahr wird die Schifffahrt in diesem kritischen Abschnitt aufgrund geringer Wasserströme für etwa drei bis sechs Monate eingestellt.
In den tschechischen Medien sind in jüngster Zeit eine Reihe irreführender Informationen aufgetaucht, die in den Augen der breiten Öffentlichkeit dem geplanten Staustufebau in Děčín schaden. Die Diskussion rund um dieses Thema sollte jedoch auf wahren Daten und fundierten und objektiven Daten basieren, die auf korrekten professionellen Quellen oder unabhängigen Studien basieren. Hier stellen wir die häufigsten Aussagen in den Kontext, bzw wir fügen \weitere Informationen\ hinzu.
Die Staustufe Děčín ist aufgrund ihrer vollständigen und vor allem wirtschaftlichen Schifffahrtsnutzung das bedeutendste Bauwerk auf der Elbewasserstraße. Der Verkehrskorridor Elbe ist für den internationalen Handel der Tschechischen Republik von zentraler Bedeutung, doch der Schienen- und Straßenverkehr stößt hier bereits an die Grenzen seiner effektiven Kapazität. Wenn der Wassertransport voll funktionsfähig ist, werden die Wettbewerbspreise für den Gütertransport auf dem Transportmarkt wirksam gesenkt. Für den Überseehandel sind die Preise für den Transport von Seehäfen in die Tschechische Republik entscheidend und wirken sich direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Preise importierter Waren in der Tschechischen Republik aus. Die Erreichbarkeit der Děčíner Häfen und Umschlagplätze sowie der Werft in Děčín - Křešice wird für die Schifffahrt durch schwankende Wasserführungen auf der Elbe und insbesondere durch lange Dürreperioden, in denen die Schifffahrt eingestellt wird, erheblich beeinträchtigt. Nicht nur die Güter-, sondern auch die Personen- und Freizeitschifffahrt wird eingestellt, und im Gegensatz zu anderen Flussabschnitten ist dieses attraktive Gebiet für den Tourismus völlig unzugänglich. Besonders im Sommer endet das immer größer werdende Segment der Kreuzfahrten mit großen Schiffen mit Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen und Kreuzfahrtschiffen sowie tausenden kleinen Schiffen auf dem europäischen Wasserstraßennetz vor der Staatsgrenze in Deutschland und der Region Die Region Ústí und andere angrenzende Regionen der Tschechischen Republik sind von dieser Art von Freizeitmöglichkeiten ausgeschlossen und verarmt.
Das Projekt wird die verfluchte und von Schwimmern verfluchte Heger-Meerenge im Zentrum von Děčín unter der Tyrš-Brücke beseitigen und insgesamt die Zeitspanne, in der die Schifffahrt aufgrund von Wassermangel unterbrochen ist, auf ein Minimum reduzieren. Dies ermöglicht einen störungsfreien Betrieb des ökologischen Wassertransports. Mit der vorgeschlagenen Lösung werden die Voraussetzungen für einen schiffbaren Tiefgang von 1,4 Metern für die Schifffahrt an 345 Tagen im Jahr gewährleistet, an 180 Tagen im Jahr wird im Durchschnitt ein Tiefgang von mindestens 2,2 Metern gewährleistet. Durch die Verbesserung der Schifffahrtsbedingungen durch ein Wehr und zusätzliche Maßnahmen werden auf diesem Flussabschnitt ähnliche Parameter der Wasserstraße wie auf der angrenzenden Elbe in Deutschland erfüllt. Eine Reihe von Studien renommierter Experten haben in der Vergangenheit gezeigt, dass eine Verbesserung der Schifffahrtsbedingungen allein durch zusätzliche regulatorische Anpassungen der Strömung unrealistisch ist. Das neu konzipierte Konzept versucht, die Lösung von Schiffbarkeitsproblemen mit einer umfassenden Revitalisierung der regulierten Wasserstraße zu verbinden. Die erzielten Effekte stellen nicht nur einen Ausgleich der Verluste der natürlichen Umwelt durch den Bau des Staudamms dar, sondern auch eine Verbesserung des aktuellen Zustands.
Das Hauptobjekt ist die Staustufe Děčín, die sich am Flusskilometer 737,12 (ursprünglicher Schifffahrtskilometer 98,88) in enger Verbindung mit dem heutigen Hafen Děčín – Loubí befindet. Am linken Ufer unter der Bahnstrecke Děčín – Dresden ist eine Schleuse mit einer Länge von 200 und einer Breite von 24 Metern, einschließlich Ober- und Unterschleuse, vorgesehen. Das Flussbecken wird von einem Wehrabschnitt mit drei Feldern eingenommen, die mit hydrostatischen Stahlsektoren bedeckt sind. Die bewegliche Wehrkonstruktion ermöglicht eine normale Schwellung des Wehrraums auf einer Höhe von 124,50 m über dem Meeresspiegel. Um die Wanderung von Fischen und anderen Tieren über das Wehr zu verhindern, werden an beiden Ufern Fischübergänge und terrestrische Biokorridore gebaut. Am rechten Ufer ist ein völlig außergewöhnlicher 30 m breiter Biokorridor mit einer Kanalfischpassage (Bypass) mit einer Strömungsgeschwindigkeit von ca. 10 m3/s vorgesehen. Die erforderlichen Schifffahrtsparameter werden durch den Wehrraum vom Ausgang der oberen Schleuse der Schifffahrtsebene bis zum Gebiet von Boletice, d. h. hauptsächlich im Stadtgebiet der Stadt Děčín, erreicht. Das Projekt sieht außerdem den Bau eines Kleinwasserkraftwerks mit zwei Kaplan-Turbinen vor, die in einem durchschnittlichen Wasserjahr eine geplante Jahresproduktion von knapp 47 GWh haben. Dies entspricht in etwa der Leistung, die den Stromverbrauch von der Hälfte der Haushalte in Děčín deckt.
Das Gebiet der Bürger von Děčín wird nicht überschwemmt oder es kommt zu keiner Verschüttung außerhalb des Flussbettes, im Gegenteil, es wird eine Reihe von Revitalisierungsänderungen vorgeschlagen, die den bestehenden unnatürlichen Charakter der Räume am linken Ufer unterhalb der Station Prostřední Žleb verändern werden , an der Mündung des Jílovského potok und schließlich am rechten Ufer an der Mündung des Flusses Ploučnice unter der neuen Straßenbrücke. An diesen Stellen wird die derzeitige steinerne Regulierung des Flussbettes durch eine entspannte natürliche Linie aus Ufern, Teichen, Kiesstränden und Feuchtgebieten, einschließlich der neuen Ploučnice-Mündung, ersetzt. Nach der Fertigstellung des Wehrs wird der Flusspegel in der Stadt auf minimale und kontrollierbare Weise schwanken, was die Verwirklichung der geplanten Ruhezonen im Bereich unter der Burg im Zusammenhang mit der Revitalisierung der Ploučnice-Mündung ermöglichen wird. der Bau neuer Radwege und die Wiederherstellung der ursprünglichen Straße nach Prostřední Žleb. Diese Lösung wird auch die hygienische Situation innerhalb der Stadt erheblich verbessern, da schwankende Flusspegel in Dürreperioden regelmäßig die Ufer freilegen. Gleichzeitig wird eine leichte saisonale Schwankung des Wasserspiegels gewährleistet, um die charakteristischen Lebensbedingungen der freigelegten Kiesschwemme im Rückhaltebereich zu erhalten. Im Abschnitt der Elbe vom Ausgang des unteren Fahrwassers der schiffbaren Etappe bis zum Gebiet von Dolní Žleb wird die erforderliche Schifffahrtstiefe durch ein System von felsigen Uferausläufern sichergestellt, die zusätzlich zur Konzentration der Strömung dienen wird eine Reihe neuer Biotope in Ufernähe schaffen, die für Wasserorganismen und Flussalluviumgemeinschaften geeignet sind. Das Ausheben des vorhandenen Bodens unter der Oberfläche wird nur zusätzlich erfolgen. Durch die vorgeschlagenen Wasserstraßenänderungen wird die Fläche des Flussbettes der Elbe nur in den Revitalisierungsgebieten erweitert, in denen die Fläche nicht anderweitig genutzt wird. Umweltexperte und ehemaliger Umweltminister Ing. Ivan Dejmal und eine Reihe anderer Experten.
Verkehrsvorteile durch den Bau der Staustufe Děčín
Durch verbesserte und insbesondere garantierte Schifffahrtsbedingungen werden die Voraussetzungen für die Umstellung eines erheblichen Teils des Massen- und Containertransports auf der Straße und auf der Schiene auf den Schiffstransport geschaffen. Im Vergleich zu Industrieländern liegen wir beim Transport von Handelsgütern auf Wasserstraßen am Ende der Rangliste. Einer der Gründe dafür ist, dass es im Raum Děčín noch kein Wehr gibt. Hauptgrund ist die Unzuverlässigkeit des Elbeabschnitts über die Staatsgrenze zu Deutschland. Durch den Bau der Staustufe Děčín wird die Tschechische Republik unabhängiger von der Geschäftspolitik ausländischer Reedereien, bei denen die Preise für tschechische Kunden regelmäßig in Abhängigkeit von den unmittelbaren Schifffahrtsbedingungen auf der Elbe schwanken. Wenn der Wassertransport eingestellt wird, führt der fehlende Wettbewerb zu einem erheblichen Anstieg der Transportpreise, der sich direkt in den Preisen der in die Tschechische Republik exportierten und importierten Waren widerspiegelt. Der Bau und die Inbetriebnahme der Staustufe Děčín werden das Volumen der auf dem Wasserweg transportierten Güter deutlich erhöhen. Der Wassertransport mit seiner freien Kapazität und den geringsten Unfallrisiken bietet im Nordwestkorridor ein großes Potenzial. Die Folge dieser Änderungen wird auch ein günstigerer Transportpreis sowohl für den Export als auch für den Import sein, was sich grundlegend auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in unserer Republik auswirken wird. Die Geschwindigkeit des Wassertransports stellt kein Hindernis für die Integration in Logistikketten dar, denn entscheidend ist die planbare Versorgungssicherheit und nicht die Transportzeit. Ein oft vernachlässigter Effekt ist die Öffnung der Wasserstraße für Erholungszwecke, die noch immer durch geringe und instabile Tiefgänge behindert wird. Im Sommer werden ununterbrochene Kreuzfahrten nicht nur mit tschechischen und ausländischen Schiffen mit Unterkunft möglich sein, sondern auch durch eine Renaissance der regulären Schifffahrtslinien, deren Attraktivität durch die dynamische Entwicklung in anderen Landesteilen, in denen es keine gibt, belegt wird Probleme mit der Navigation. Nicht zuletzt wird das tschechische Wasserstraßennetz für die touristische Schifffahrt kleiner Boote zugänglich gemacht. Die Fertigstellung des Baus der Děčíner Schifffahrtsbühne ebnet den Weg für eine effiziente Schifffahrt entlang der Elbe in Richtung Meer und Binnenland.
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